Vermisst im Verwaltungsrat

Vermisst im Verwaltungsrat

Gemäss einer Umfrage von swissVR in Kooperation mit Deloitte und der Hochschule Luzern geht folgendes hervor: Als zweitwichtigste Priorität bei personeller Neubesetzung wird von 71% der Befragten die Steigerung des Know-how im Bereich Digitalisierung und Informatik genannt. 29% messen diesem Ziel eine hohe und 42% eine mittlere Bedeutung zu. Andere Zielkriterien wie die Verjüngung des Verwaltungsrates oder die Anhebung des Frauenanteils werden als weniger wichtig erachtet.

Nur 29% messen demnach der Digitalisierung eine hohe Priorität zu. 71% begreifen also den Ernst der Lage immer noch nicht. Warum auch, vielerorts sind die Auftragsbücher gefüllt und das Geschäft läuft gut. Fakt ist:

Die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen konnte mit der Digitalen Transformation nicht Schritt halten und ist seit dem Jahr 2000 in die Insolvenz gerutscht, übernommen worden oder sonst aus der Liste gefallen.

Einen solchen Bedeutungsverlust zu verhindern und auf die Herausforderung "Digital" zu reagieren, liegt in der Verantwortung des Verwaltungsrates, dem jedoch oft die dazu notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen fehlen. So wird im schillingreport 2017 von 5 Interviewten auf die Frage "Die digitale Transformation führt in jeder Branche zu überraschenden, disruptiven Entwicklungen. Wie begegnen Sie dieser Herausforderung?" nicht 1x geantwortet: Wir haben in unserem VR eine Person mit profunden Kenntnissen!

Warum ist sich der VR als Strategiegremium bewusst, dass auch "mein Unternehmen" von der Digitalisierung betroffen ist, aber er sich dennoch weigert, eine Person mit diesen Kenntnissen in den VR zu holen?

Ohne eine "Digital Person" im VR wird in der Regel die Digitalisierung - gerade in KMUs - nicht genügend vorangetrieben. 1x im Jahr sich zu einem Strategiemeeting mit externen Profis zu treffen genügt eindeutig nicht. Wie soll ein VR ohne gute Digitalisierungs-Kenntnisse der GL Strategievorgaben machen? Und dann auch noch prüfen, ob die Strategie zielgerichtet umgesetzt wird? Die "Digitalisierung" muss zudem als Geschäftsfeld in der Geschäftsleitung vertreten sein. Es werden Kader und Mitarbeitende benötigt, die sich für den Wandel interessieren, aktiv Entwicklungen verfolgen und fähig sind, die Thematik zu verstehen und zu vermitteln. Erst diese Voraussetzungen ermöglichen es, neue Umsätze zu generieren.

Stellen Sie sich diese 3 Fragen:
  1. Ist Digitalkompetenz im VR und in der GL vertreten?
  2. Begreifen wir die digitale Transformation als Chance und bauen wir genügend Tempo auf?
  3. Der Markt verändert sich durch neue Player – Wie gehen wir damit um?

"Digitalisierung" ist Strategie und Daily Business!

Quellen: swissVR Umfrage in Kooperation mit Deloitte und der Hochschule Luzern, schillingreport 2017